Quel­len­nach­wei­se und wei­te­re In­fos — auch zum The­ma “Sui­zi­de”

Alle in die­ser Web­prä­senz dar­ge­leg­ten Schick­sa­le sind ent­we­der durch Me­di­en­bei­trä­ge be­legt oder uns durch per­sön­li­ches er- oder so­gar durch­le­ben be­kannt.

Wie vie­le Men­schen letzt­end­lich durch die im­mer schlim­mer wer­den­de so­zia­le Käl­te bzw. durch eine stän­di­ge exis­ten­zi­el­le Be­dro­hung zu Tode kom­men, ist nicht be­kannt. Be­kannt ist nur, dass sich al­lein in Deutsch­land rund 10.000 Men­schen pro Jahr* das Le­ben neh­men — das sind rund 830 pro Mo­nat und über 25 pro Tag!!!**

Zy­nisch oder sar­kas­tisch könn­te man aber auch (auch zur Ent­kräf­tung un­se­res An­lie­gens) sa­gen: Vie­le die­ser Men­schen sind doch selbst schuld, denn je­der Mensch hat in un­se­rer Ge­sell­schaft die Mög­lich­keit, sich sein Grund­recht auf Exis­tenz zu ‘er­ar­bei­ten’! Man muss sich da­für nur hart ge­nug ins Zeug le­gen!

*) Zum Ver­gleich: In Deutsch­land kom­men ca. 3.000 Men­schen pro Jahr im Stra­ßen­ver­kehr um.

**) Quel­len zum The­ma Sui­zid:

Das Pro und Con­tra zur Be­richt­erstat­tung über Sui­zi­de:

Das The­ma, ob über Sui­zi­de be­rich­tet wer­den soll oder nicht, wird zum Glück im­mer stär­ker de­bat­tiert bzw. auch dif­fe­ren­zier­ter be­trach­tet. Hier­bei steht vor al­lem der „Wert­her-Ef­fekt“ (Nach­ei­fe­rung ei­nes Sui­zids) sehr stark im Vor­der­grund.

Der „Wert­her-Ef­fekt“ tritt aber meis­tens nur dann ein, wenn sich be­rühm­te bzw. stark in der Öf­fent­lich­keit ste­hen­de Per­so­nen das Le­ben neh­men oder die­ses The­ma un­re­flek­tiert in die Öf­fent­lich­keit ge­tra­gen wird. So gibt es zum Bei­spiel ei­nen Ko­dex in den Me­di­en, über Sui­zi­de nicht zu be­rich­ten, wor­an sich aber ge­ra­de die Me­di­en nicht hal­ten, wenn sich eine Be­rühmt­heit das Le­ben ge­nom­men hat. Die Schlag­zei­len sind dann doch wie­der wich­ti­ger bzw. pro­fi­ta­bler.

Kaum bzw. gar nicht ge­se­hen wer­den da­bei all jene Hin­ter­blie­be­nen, die al­lein ge­las­sen mit ih­rem Ver­lust­schmerz fer­tig wer­den müs­sen und dies auch, weil das The­ma Sui­zid im­mer noch ein star­kes Ta­bu­the­ma in un­se­rer Ge­sell­schaft, so­wie auch in den Fa­mi­li­en­sys­te­men ist. Über Sui­zi­de spricht man nicht.
Die feh­len­de Ver- und Auf­ar­bei­tung in den Fa­mi­li­en­sys­te­men, so­wie auch in der Ge­sell­schaft, rich­tet bei den Hin­ter­blie­be­nen aber oft im Nach­hin­ein bzw. auf Dau­er ei­nen grö­ße­ren Scha­den in de­ren See­le an, wie der Ver­lust des na­he­ste­hen­den, sich selbst auf­ge­ge­be­nen, Men­schen.


Spä­tes­tens an die­ser Stel­le müss­ten wir ei­gent­lich auf die üb­li­chen Te­le­fon­seel­sor­ge-Be­ra­tungs­stel­len auf­merk­sam ma­chen, falls Du selbst mit Sui­zid­ge­dan­ken kämpfst oder Dich um ei­nen Men­schen in dei­nem Um­feld sorgst, der dei­ner Mei­nung nach sui­zid­ge­fähr­det ist.

Auch aus ei­ge­ner Er­fah­rung wis­sen wir je­doch, dass die ent­spre­chen­den so­zia­len Diens­te in­zwi­schen oft to­tal über­las­tet sind und dass sie zu­dem von Be­trof­fe­nen bzw. Hil­fe­su­chen­den kon­se­quent ab­ge­lehnt wer­den. Grund für die­se Ab­leh­nung ist der Um­stand, dass es bei den psy­cho­lo­gi­schen Be­ra­tun­gen bzw. der ent­spre­chen­den Hil­fe fast im­mer um eine „Wie­der­ein­glie­de­rung“ geht — also um ein Wie­der­ein­glie­dern in ge­nau die Ge­sell­schaft, die mit ih­rer Un­fä­hig­keit und Igno­ranz ge­gen­über den wirk­li­chen Ur­sa­chen und Grund­übeln den (see­li­schen) Scha­den bei vie­len Men­schen über­haupt erst an­rich­tet.

MHFA Ersthelfer

In Ber­lin wird der Kurs üb­ri­gens (für Ber­li­ner) kos­ten­los an­ge­bo­ten, fi­nan­ziert vom Ber­li­ner Se­nat und un­ter­stützt vom Ber­li­ner Kri­sen­dienst.

In ei­ge­ner Sa­che:
Gi­se­la und Mi­cha­el ha­ben die­sen Kurs auch zum bes­se­ren Selbst­ver­ständ­nis be­reits be­sucht und sind zer­ti­fi­zier­te Erst­hel­fer für see­li­sche Ge­sund­heit, um auf die­ser Ba­sis an­de­ren Men­schen im Rah­men ih­rer so­zia­len Ak­ti­vi­tä­ten noch bes­ser hel­fen bzw. bei­ste­hen zu kön­nen. Das Er­le­ben des Sui­zids von Chris­ti­an war hier­bei der Aus­lö­ser ganz ge­zielt nach sol­chen oder ähn­lichn Wei­ter­be­wusst­ma­chungs-mög­lich­kei­ten zu su­chen.

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