Das lei­se (Ab-) Ster­ben des Bür­ger­fo­rums

Das lei­se (Ab-)Sterben des ge­plan­ten Bür­ger­fo­rums bzw. des­sen bau­li­che Um­set­zung, das zwi­schen dem Bun­des­kanz­ler­amt und dem Paul-Löbe-Haus* als Teil des “Band des Bun­des” im Ber­li­ner Re­gie­rungs­vier­tel ent­ste­hen soll­te, zeigt sehr ein­drucks­voll das im­mer ver­stö­ren­der und ge­gen­sätz­li­cher wer­den­de Ver­hält­nis­ses zwi­schen den Po­li­ti­kern und dem sie be­auf­tra­gen­den Volk** auf.

*) Im Volks­mund auch Paul-Lob­by-Haus ge­nannt.

**) Den durch Wah­len — auch auf Grund feh­len­der bzw. un­fai­rer Quo­ren im Wahl­sys­tem — end­mün­dig­ten Sou­ve­rän.

Al­lein die Re­gie­rungs­neu­bau­ten so­wie der Um­bau des Reichs­tags im Ber­li­ner Re­gie­rungs­vier­tel ha­ben über 1 Mil­li­ar­de*** (ca. 1,2 Mil­li­ar­den***) Euro ge­kos­tet. Hin­zu kom­men wei­te­re Mil­lio­nen Euro für die Er­wei­te­rung des Bun­des­kanz­ler­am­tes (ca. 600 bis 800 Mil­lio­nen Euro — ge­plant wa­ren ge­ra­de ein­mal 150 Mil­lio­nen Euro), für die Er­wei­te­rung des Paul-Löbe- bzw. des Ma­rie-Eli­sa­beth-Lü­ders-Haus-Kom­ple­xes (420 Mil­lio­nen Euro — ge­plan­ten wa­ren 200 Mil­lio­nen Euro) so­wie ab 2025 für den Was­ser­gra­ben vor dem Reichs­tag (schät­zungs­wei­se 200 Mil­lio­nen Euro — noch ohne die üb­li­chen spä­te­ren Mehr­kos­ten) und den un­ter­ir­di­schen Be­su­cher­tun­nel zum Reichs­tag.
Nicht zu ver­nach­läs­si­gen sind au­ßer­dem die Kos­ten für die stän­di­ge In­stand­hal­tung der be­reits jetzt schon wie­der ma­ro­den Bau­sub­stanz.

Ak­tu­ell be­tra­gen die ge­sam­ten Bau- und In­stand­hal­tungs­kos­ten der Re­gie­rungs­bau­ten NUR al­lein im Ber­li­ner Re­gie­rungs­vier­tel in­zwi­schen rund 2 Mil­li­ar­den*** (in Zah­len: 2.000.000.000***) Euro. Hin­zu kom­men noch die im­mensen Be­triebs­kos­ten und dies auch um ei­nen Stan­dard und Kom­fort auf­recht­zu­er­hal­ten, von dem die meis­ten Ki­tas, Schu­len, Ju­gend­clubs und an­de­re so­zia­le Ein­rich­tun­gen nur träu­men kön­nen.

Kaum ein Mensch weiß von dem ei­gent­lich ge­plan­ten Bür­ger­fo­rum im Zen­trum des Ber­li­ner Re­gie­rungs­vier­tel (als Teil des “Band des Bun­des”), und die Po­li­tik selbst hat den Plan klamm­heim­lich von der un­ters­ten Schub­la­de in die Müll­ton­ne de­le­giert bzw. re­giert. Be­grün­det wird dies vor al­lem mit Un­stim­mig­kei­ten in Be­zug auf die Um­set­zung, mit Si­cher­heits­be­den­ken (man möch­te das (nie­de­re Fuß-) Volk wahr­schein­lich nicht dau­er­prä­sent im Vor­gar­ten der po­li­ti­schen Macht ha­ben) und man höre und stau­ne mit... “Bau­kos­ten!!!”.

Auch aus den oben ge­nann­ten Grün­den ha­ben wir uns dazu ent­schie­den, die Ve­zeG-In­itia­ti­ve — an­fäng­lich erst ein­mal vir­tu­ell — auf den Platz des Bür­ger­fo­rums im Ber­li­ner Re­gie­rungs­vier­tel zu ver­or­ten. Nach und nach wer­den wir je­doch auch ei­nen Teil un­se­rer rea­len Ak­ti­vi­tä­ten auf den Platz ver­le­gen, und dies lang­fris­tig wenn mög­lich ger­ne auch dau­er­haft prä­sent — was aber in ers­ter Li­nie von der Re­so­nanz und mög­li­chen Mit­ma­chern so­wie Un­ter­stüt­zern ab­hängt.

***) Zur bes­se­ren Ver­an­schau­li­chung des Grö­ßen­ver­hält­nis­ses — auch im Ver­gleich zu su­per­rei­chen Un­ter­neh­men, Fa­mi­li­en und Ein­zel­per­so­nen — soll­te man im­mer auch im Hin­ter­kopf be­hal­ten: Eine Mil­li­on Se­kun­den ent­spre­chen in etwa 11,57 Tage, wäh­rend eine Mil­li­ar­de Se­kun­den un­ge­fähr 31,69 JAH­RE ent­spre­chen!!!

Das im­mer ver­stö­ren­der und ge­gen­sätz­li­cher wer­den­de Ver­hält­nis zwi­schen den Po­li­ti­kern und dem sie be­auf­tra­gen­den Volk be­singt üb­ri­gens sehr aus­drucks­voll... Nie­mann mit „Wir sind das Volk“